Schuldfrage Autounfall

  • Schuldfrage Autounfall
     zoeelisa
      schrieb am Freitag, 11. November 2016
    Hallo zusammen,

    Ich hätte da mal eine Frage, bei der ich nicht so recht weiter weiss.
    Es geht um einen Autounfall in den meine Mutter verwickelt wurde.
    Jobtechnisch ist sie auf einen Pkw angewiesen da sie im Cateringservice tätig ist. Der Cateringservice hat einen sehr schmalen Hinterhof (es passen 2 Pkw nebeneinander) der zudem auch noch relativ steil abfällt, man muss also beim hinausfahren rückwärts fahren.
    Gestern trug es sich so zu, dass meine Mutter in den Hof einfuhr und oben (bei den Standflächen; dort wo beladen wird) ein grosser Lkw und der Pkw ihres Kollegen stand.
    Sie hat sofort angehalten und gewartet ob ihr Kollege hinausfahren will - sie stand auch schon so, dass er links an ihr vorbei hätte fahren können.
    Er ist auch rückwärts runter gefahren, jedoch hat er dann nicht vor dem Auto meiner Mutter weiter links eingeschlagen. Sie hat sofort die Lichthupe betätigt, als sie merkte dass er zu nah auf sie zu fährt, aber es hat nichts mehr gebracht.
    Die Autos haben sich also geschrammt an den Seiten und Hinterbliebene sind eine Beule am einen und ein Kratzer am anderen Wagen.

    Nun stellt sich uns die Frage, wie die Schuldfrage geregelt ist. Meine Mutter hat doch eigentlich keine Schuld, da sie genug Platz neben ihrem Auto gelassen hatte, sodass ihr Kollege locker an ihr vorbei gekonnt hätte. Und als sie bemerkte, dass ihr Kollege offensichtlich nicht sah, dass sie dort wartet, hat sie auch versucht Schlimmeres zu verhindern indem sie die Lichthupe betätigte.
    So, dass war jetzt ein bisschen wirr, ich hoffe ihr habt das Szenario trotzdem verstanden.
    Meine Mutter ist grade ziemlich durch den Wind, zumal ihr Chef ihr auch schon andeutete, sie wäre Schuld an dem Ganzen...-.-

    Danke für jede Antwort :)
    Lg Zoe
  • Thema
    Re: Schuldfrage Autounfall
    Autor
      kk145
      schrieb am Samstag, 12. November 2016
    Text
    >Meine Mutter hat doch eigentlich keine Schuld, da sie genug Platz neben ihrem Auto gelassen hatte, sodass ihr Kollege locker an ihr vorbei gekonnt hätte. Und als sie bemerkte, dass ihr Kollege offensichtlich nicht sah, dass sie dort wartet, hat sie auch versucht Schlimmeres zu verhindern indem sie die Lichthupe betätigte.

    Es gibt eine viel einfachere Begründung, die aber natürlich zum gleichen Ergebnis führt: Sie ist gestanden. Es mag zwar einige exotische Fälle geben, in denen man auch im Stillstand einen Unfall schuldhaft verursachen kann, aber im Grundsatz haben wir im Straßenverkehr das Sichtfahrgebot - ich muss schon selber schauen und verantworten, ob ich so fahren kann, wie ich will.

    Zweitbester Grund: Deine Mutter war (zuletzt) vorwärts unterwegs, der andere Fahrer rückwärts. Für das Rückwärtsfahren gilt aber eine besondere Sorgfaltspflicht, § 9 Abs. 5 StVO. Auch das ist nur ein Grundsatz, aber warum hier eine Ausnahme vorliegen soll, soll doch bitte der Unfallgegner erst einmal begründen.

    Auf Platz drei kommt dann deine Argumentation: Deine Mutter hat ja sogar noch versucht, den Unfall aktiv zu verhindern. Dass die Hupe dazu besser geeignet gewesen wäre, ist eine andere Geschichte, ändert aber nichts an der Lage.


    >Meine Mutter ist grade ziemlich durch den Wind, zumal ihr Chef ihr auch schon andeutete, sie wäre Schuld an dem Ganzen...-.-

    Dann kann er bestimmt auch erklären, wie sie den Unfall hätte verhindern können. Noch dazu ist es ja völlig egal, ob sie an dem Unfall Schuld ist, solange sie ihn nicht gerade vorsätzlich herbeigeführt hat. So oder so ist das Teil des unternehmerischen Risikos. Dass der Chef unabhängig von der Schuldfrage natürlich wenig begeistert über den Aufwand, den er mit der Abwicklung des Unfalls haben wird, sein dürfte, sollte aber auch verständlich sein ...

    Nicht verrückt machen, ein paar Nächte darüber schlafen und wenn es dann immer noch ein Thema ist, kann man ja noch einmal ruhig und sachlich darüber reden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass langfristig bei allen Beteiligten der Ärger über den Aufwand mit der Abwicklung des Unfalls von der Erleichterung darüber, dass es nur ein Sachschaden war, verdrängt wird.

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  • Thema
    Re: Re: Schuldfrage Autounfall
    Autor
      zoeelisa
      schrieb am Samstag, 12. November 2016
    Text
    Hallo kk145,

    Vielen lieben Dank für die schnelle Antwort! Das war wirklich sehr hilfreich für uns.
    Ich hoffe sie wird das am Montag regeln können, bin aber auch eher optimistisch. :)
    Und Recht hast du, die Hauptsache ist meiner Mutter o. ihrem Kollegen ist dabei nichts schlimmeres zugestoßen.

    Danke nochmals und liebe Grüsse!

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