Die Schrecksekunde...

  • Die Schrecksekunde...
     Thommy
      schrieb am Dienstag, 6. Februar 2007
    Ich gehörte bis gestern Abend zu den Leuten die zwar an die "Schrecksekunde" glaubten aber nicht damit rechneten, dass sie tatsächlich so lang ist und so gravierende Auswirkungen haben kann.

    Das Schicksal ereilte mich am gestrigen Abend. Ich befuhr eine Bundesstrasse mit rund 90 Km/h. Auf dieser Bundesstraße gibt eine recht lang gezogene aber leichte Linkskurve. Danach wird es für ca. 500 Meter bolzengerade und übersichtlich. Eine hervorragende Überholmöglichkeit, die auch ich persönlich gerne nutze. Ich bin wie gesagt mit ca. 90 durch diese lang gezogene Kurve gefahren in Richtung der Geraden. Und jetzt kommt die eigentliche Geschichte. Plötzlich tauchten vor meinen Augen 2 Scheinwerfer auf. Ein Autofahrer der von der Geraden kam, hatte sich beim Überholen eines LKW's offensichtlich verschätzt. Der Moment ist schwer zu beschreiben. Die Scheinwerfer, die auf dich zukommen wirken in diesem Moment so unwirklich, du denkst wirklich im ersten Moment einfach "HÄ!?" bist aber wirklich im ersten Moment unfähig irgendetwas zu tun. Der Autofahrer ist dann sehr knapp an meinem linken Kotflügel wieder auf seine Spur zurück so dass der LKW noch bremsen musste. Erst in diesem Moment hab ich reagiert und ein Bisschen abgebremst. Hätt ich ja in dem Moment nicht mehr tun müssen, der war ja schon an mir vorbei. Jetzt weiß ich für mich persönlich, dass es die Schrecksekunde wirklich gibt und dass sie immer dann auftritt, wenn man mit einer plötzlich auftretenden Situation nicht im Geringsten rechnet. Habe ich bereits einen Verkehrsteilnehmer scharf im Auge, weil ich genau weiß der baut gleich irgendeinen Müll ist die Schrecksekunde sehr kurz bzw. überhaupt nicht vorhanden.

    Dazu ein weiteres Beispiel, ich war neulich mit einem sehr guten Freund unterwegs. Er ist gefahren. wir sehen ausserorts einen Jeep auf einer Linksabbiegerspur stehen. Es war auf 70 begrenzt. Sind wir auch gefahren. Plötzlich biegt der ab. Das war schon knapp hätte ihm aber noch gut gereicht. Ich sag noch so "Muss das jetzt sein" in dem Momen sehen wir dass der noch einen UNBELEUCHTETEN Pferdeanhänger drann hatte. Uns rettete nur noch die Gefahrenbremsung die mein Kumpel gott sei Dank gut gemacht hat :-) Hier hatten wir den Jeep schon im Blick, weil der schon dabei war sich falsch zu verhalten. Desswegen war so gut wie keine Schrecksekunde vorhanden.

    Ich hoffe ihr könnt mit meinem kleinen "Erfahrungsbericht" etwas anfangen. Über Komentare freue ich mich natürlich.

    Grüße
    Thomas

    PS: Es ist eigentlich schrecklich, dass Bereits ein Anfänger, wie ich einer bin, (Führerschein seit 11/06) solche Situationen erleben muss. Man fährt zu Hause auf den Parkplatz, stellt den Motor ab, bleibt einen kurzen Moment sitzen, und überlegt ob man seinen Eltern jetzt erzählen soll oder nicht, dass man von dieser Autofahrt vielleicht nicht mehr zurückgekommen wäre sondern ins Krankenhaus oder ...................
  • Thema
    Re: Die Schrecksekunde...
    Autor
      carhol
      schrieb am Dienstag, 6. Februar 2007
    Text
    endlich mal einer, der seine fahrt wirklich "nachbereitet".
    wenn das mehrere, oder vielleicht sogar alle, machen würden, wäre vieles im verkehr einfacher.

    holger

    Auf den Beitrag antworten

  • Thema
    Re: Die Schrecksekunde...
    Autor
      Peg
      schrieb am Dienstag, 6. Februar 2007
    Text
    Ich hatte meine schlimmste Schrecksekunde während der A-Ausbildung auf der BAB.
    Mein Blick ging, nach dem Ausscheren in einer langgezogenen Rechtskurve, an die Mittelleitplanke
    ...... und blieb dort einfach kleben.
    Ich war nicht in der Lage meine Blick abzuwenden, geschweige denn das Krad von dieser Gefahrenstelle wegzulenken.
    Es ist nun mal so (und beim Bike ganz besonders!!), dorthin, wo du hinblickst, dorthin fährst du auch.
    In meiner Panik schrie ich wie von Sinnen nach meinem FL. Erst durch den Krach, den ich selbst verursachte, wurde ich wieder so klar im Kopf, dass ich die Augen von der Planke lösen, und den FS-Wagen suchen konnt.
    Das war keinen Moment zu früh!
    Die Sekunde wird in dem Moment zur Ewigkeit und die Starre macht unfähig zu handeln.

    Von solchen Erlebnissen erzählte ich meinen Eltern nie. Ich wollte sie nicht schrecken.
    Dafür mussten dann andere herhalten, denn loswerden musste ich diese Momente ganz dringend ;o)

    Auf den Beitrag antworten

  • Thema
    Re: Re: Die Schrecksekunde...
    Autor
      Peg
      schrieb am Dienstag, 6. Februar 2007
    Text
    Als ich diese Bilder sah

    http://www.wieboldtv.de/pageID_4206786.html

    fühlte ich mich gleich zurückversetzt, in das Erleben, das ich selbst hatte.

    Die Adresse empfinde ich als sehr erschreckend, aber auch sehr informativ.
    Wenn ihr sie speichert, dann endet nach dem "de", denn die site wird ständig aktualisiert.

    Auch den Bericht über die Fahrt des 18jährigen, der sich Stunden nach dem Erhalt des FS totfuhr, kann durch sein Mahnen und die Bilder vielleicht noch andere Leben retten.

    Auf den Beitrag antworten

  • Thema
    Re: Die Schrecksekunde...
    Autor
      ex-fahrschülerin
      schrieb am Dienstag, 6. Februar 2007
    Text
    Ich weiss genau wie Du dich fühlst, und bei MIR waren es "nur" 2 Bambis... Ich habe damals nachts nen Schrei losgelassen, als ich die bambis gesehen habe, und trotz "Notbremsung" hab ich die Tiere trotzdem erwischt... Ich wurde regelrecht durch´n Corsa gerüttelt... hab angehalten und musste erst mal paar Sekunden durchschnaufen und ich hab dann - aus welchem Grund auch immer - meine Mutter angerufen, sie soll mir bitte die Polizei da und da hin schicken... hab dann SOFORT Warnblinkanlage eingeschalten und das schlimmste war: es fuhren mindestens 5 Autos vorbei und NIEMAND hat angehalten :o( Die Polizisten waren aber so nett zu mir und haben mich beruhigt...Bambis waren keine mehr zu sehen, haben nachgeschaut... ich am nächsten Tag VErsicherung angerufen und meinen fall geschildert, dann Förster angerufen (Nummern hatte ich von den Polizisten) keine der 4 Förster fühlte sich zuständig, weil die Tiere aus Wald A raus rannten und in Wald B rannten...Förster A nicht, weil zwar seine Tiere aber die jetzt bei Förster B im Wald usw usw. Ich dann Polizei angerufen, weil ich nicht wusste WAA ich machen muss... Der Polizist am anderen Ende hat mich zur Sau gemacht... Ich dann aufgelegt und Versicherungsmann angerufen, der es nicht verstehen konnte und sich anbot, alles SELBER in die Hand zu nehmen... innerhalb nicht mal einer Woche hatte ich von der Polizei die Wildunfallbescheinigung, so dass ich von meiner Versicherung den Schaden der zerrissenen Stossstange bezahlt bekommen habe...

    Anderer Fall... 2 Spurige Fahrbahn...ich auf der 2. Bahn, um einen LKW zu überholen... hinterm LKW war nen grösserer PKW, ich war mit Stosstange fast auf der höhe vom Kofferraum des PKW´s, als der PLÖTZLICH nach links zog und den LKW überholen wollte... Ich konnte gerade noch rechtzeitig auf die Bremse drücken, sonst hätte es gescheppert... der ... von PKW-Fahrer hatte weder Blinker gesetzt noch sich dann mit Handzeichen oder anders Entschuldigt...

    bei solchen Situationen dank ich meinen Schutzengeln...

    Auf den Beitrag antworten


Lernen Sie mit dem Online-Lernsystem ab 5,99 € online und mobil für die Theorieprüfung!
Hier klicken!
Fahrschule.de Führerschein 2025 Logo

Fahrschule.de 2025

Theorie-App für alle
Führerscheinklassen.

Laden im Apple App Store Logo
Jetzt bei Google Play laden Logo
Fahrschule.de Führerschein Lite Logo

Fahrschule.de Lite

Die kostenlose
Testversion der App
Fahrschule.de 2025

Laden im Apple App Store Logo
Jetzt bei Google Play laden Logo