Fahrlehrerwechsel, das leidige Thema

  • Fahrlehrerwechsel, das leidige Thema
     Marie36
      schrieb am Freitag, 4. November 2005
    Hallo,

    ich bin 36 und bin dabei, meinen Führerschein zu machen. Ich hatte gerade eben meine 10. Doppelstunde (zwei Sonderfahrten sind da immerhin mit dabei). Jetzt sitze ich zu Hause und heule, weil ich immer noch saudumme Fehler mache und mein Fahrlehrer bei solchen Gelegenheiten gerne bisschen „herumpoltert“.

    Ich glaube, er hat mich bislang einmal gelobt, ansonsten kommen keinerlei positive Rückmeldungen. Auch am Schluss der Fahrt, wenn ich mal frage, ob es sehr schlimm war, bekomme ich nur zu hören „Für mich nicht“. Das soll wohl witzig sein, aber ich habe überhaupt keine Einschätzung, ob das nun gut war oder nicht. Bei blöderen Fehlern (die mach ich ja auch nicht extra) wird er gerne bisschen lauter. So nach dem Motto: „Du musst bremsen, warum hast du jetzt die Kupplung gehalten, hast du den nicht gesehen, was war auf dem Schild? Du musst gucken, warum so hektisch?“ blablabla.

    Das verunsichert mich total, heute bin ich sogar statt links, rechts abgebogen.

    Ich werde ihn am Montag konkret darauf ansprechen, schließlich bin ich erwachsen ;-), aber ich denke, der ist halt so wie er ist und wird sich bestimmt nicht ändern. Oder einfach nicht lange fackeln und direkt den Lehrer wechseln?

    Marie
  • Thema
    Re: Fahrlehrerwechsel, das leidige Thema
    Autor
      Laila
      schrieb am Freitag, 4. November 2005
    Text
    Hallo Marie :)

    >ich bin 36 und bin dabei, meinen Führerschein zu machen. ...

    Erstmal vorneweg: Super! Und: Du schaffst das! :)

    >... Jetzt sitze ich zu Hause und heule, weil ich immer noch saudumme Fehler mache und mein Fahrlehrer bei solchen Gelegenheiten gerne bisschen „herumpoltert“.

    Achje, das ist natürlich überhaupt nicht schön und sollte selbstverständlich nicht passieren.

    >Ich glaube, er hat mich bislang einmal gelobt, ansonsten kommen keinerlei positive Rückmeldungen.

    Hm, schwierig! Ich kann jetzt Deinen Fahrlehrer natürlich nicht in Schutz nehmen oder gar irgendwie beurteilen, es ist allerdings so, dass der pädagogische Anteil innerhalb der Fahrlehrerausbildung zwar verbessert wurde, nichts desto trotz aber immer noch weit weg von irgendwelchen Standards innerhalb der Erwachsenenbildung ist. Was ich damit sagen will ist, dass er das, wenn er denn so vorgeht, wahrscheinlich nicht macht, weil er Dich niedermachen möchte, sondern einfach, weil er es nicht besser weiß. Das bringt Dir jetzt zwar keine Verbesserung, aber das bedeutet auch, dass Du das um Gottes Willen nicht persönlich nehmen musst.

    >... Auch am Schluss der Fahrt, wenn ich mal frage, ob es sehr schlimm war, bekomme ich nur zu hören „Für mich nicht“. Das soll wohl witzig sein, ...

    Naja ;) Andererseits ist die Fragestellung jetzt auch nicht wirklich glücklich. Du signalisierst damit ja, dass Du davon ausgehst, dass Du "schlimm" gefahren bist. U.U. könnte man diese Art Frage auch als fishing for compliments interpretieren. Wenn Dir an einer sachlichen Rückmeldung gelegen ist, dann versuch's doch mal mit ganz klassischem Feedback[1]:
    - Was ist heute Deiner Ansicht nach gut gelaufen?
    - Was muss ich Deiner Ansicht nach noch verbessern?

    > ... aber ich habe überhaupt keine Einschätzung, ob das nun gut war oder nicht.

    Siehe oben, das sollte möglich sein! Nennt sich auch Nachbesprechung :)

    > ... Bei blöderen Fehlern (die mach ich ja auch nicht extra) wird er gerne bisschen lauter. So nach dem Motto: „Du musst bremsen, warum hast du jetzt die Kupplung gehalten, hast du den nicht gesehen, was war auf dem Schild? Du musst gucken, warum so hektisch?“ blablabla.

    Das kann mal passieren, schliesslich sind auch FL nur Menschen, sollte aber nicht die Regel sein. Ich würde das zumindest versuchen in einem Gespräch grundsätzlich zu klären und wenn der Ton in einer ganz bestimmten Situation die Grenzen des Akzeptablen überschreitet, das auch definitiv und sofort ansprechen. Das ist schliesslich keine Freizeitveranstaltung und ein Mindestmaß an Professionlität bei der Ausübung von Kritik darf durchaus erwartet werden.

    >Das verunsichert mich total, heute bin ich sogar statt links, rechts abgebogen.

    Das ist leider ein ganz klassischer Fehler ;)

    >Ich werde ihn am Montag konkret darauf ansprechen, schließlich bin ich erwachsen ;-),

    Unbedingt! :)

    > ... aber ich denke, der ist halt so wie er ist und wird sich bestimmt nicht ändern.

    Naja, dass Dein FL sozusagen von jetzt auf gleich zu einem anderen Stil wechselt, ist in der Tat eher unwahrscheinlich ;) Aber trotzdem würde ich erst das Gespräch suchen. Wenn er nur halbwegs eine Antenne für so etwas wie ein förderndes Lern- und Lehrklima hat, dann wird er zumindest versuchen zu verstehen und auf Deine Bedürfnisse einzugehen. Wenn nicht, ...

    > ... Oder einfach nicht lange fackeln und direkt den Lehrer wechseln?

    ... kannst Du das immer noch tun.

    Viel Erfolg und viel Glück! :)

    Laila

    [1] http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Feedback.shtml

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  • Thema
    Re: Re: Fahrlehrerwechsel, das leidige Thema
    Autor
      Holger
      schrieb am Freitag, 4. November 2005
    Text
    >Hallo Marie :)
    >
    >>ich bin 36 und bin dabei, meinen Führerschein zu machen. ...
    >
    >Erstmal vorneweg: Super! Und: Du schaffst das! :)
    >
    >>... Jetzt sitze ich zu Hause und heule, weil ich immer noch saudumme Fehler mache und mein Fahrlehrer bei solchen Gelegenheiten gerne bisschen „herumpoltert“.
    >
    >Achje, das ist natürlich überhaupt nicht schön und sollte selbstverständlich nicht passieren.
    >
    >>Ich glaube, er hat mich bislang einmal gelobt, ansonsten kommen keinerlei positive Rückmeldungen.
    >
    >Hm, schwierig! Ich kann jetzt Deinen Fahrlehrer natürlich nicht in Schutz nehmen oder gar irgendwie beurteilen, es ist allerdings so, dass der pädagogische Anteil innerhalb der Fahrlehrerausbildung zwar verbessert wurde, nichts desto trotz aber immer noch weit weg von irgendwelchen Standards innerhalb der Erwachsenenbildung ist. Was ich damit sagen will ist, dass er das, wenn er denn so vorgeht, wahrscheinlich nicht macht, weil er Dich niedermachen möchte, sondern einfach, weil er es nicht besser weiß. Das bringt Dir jetzt zwar keine Verbesserung, aber das bedeutet auch, dass Du das um Gottes Willen nicht persönlich nehmen musst.
    >
    >>... Auch am Schluss der Fahrt, wenn ich mal frage, ob es sehr schlimm war, bekomme ich nur zu hören „Für mich nicht“. Das soll wohl witzig sein, ...
    >
    >Naja ;) Andererseits ist die Fragestellung jetzt auch nicht wirklich glücklich. Du signalisierst damit ja, dass Du davon ausgehst, dass Du "schlimm" gefahren bist. U.U. könnte man diese Art Frage auch als fishing for compliments interpretieren. Wenn Dir an einer sachlichen Rückmeldung gelegen ist, dann versuch's doch mal mit ganz klassischem Feedback[1]:
    >- Was ist heute Deiner Ansicht nach gut gelaufen?
    >- Was muss ich Deiner Ansicht nach noch verbessern?
    >
    >> ... aber ich habe überhaupt keine Einschätzung, ob das nun gut war oder nicht.
    >
    >Siehe oben, das sollte möglich sein! Nennt sich auch Nachbesprechung :)
    >
    >> ... Bei blöderen Fehlern (die mach ich ja auch nicht extra) wird er gerne bisschen lauter. So nach dem Motto: „Du musst bremsen, warum hast du jetzt die Kupplung gehalten, hast du den nicht gesehen, was war auf dem Schild? Du musst gucken, warum so hektisch?“ blablabla.
    >
    >Das kann mal passieren, schliesslich sind auch FL nur Menschen, sollte aber nicht die Regel sein. Ich würde das zumindest versuchen in einem Gespräch grundsätzlich zu klären und wenn der Ton in einer ganz bestimmten Situation die Grenzen des Akzeptablen überschreitet, das auch definitiv und sofort ansprechen. Das ist schliesslich keine Freizeitveranstaltung und ein Mindestmaß an Professionlität bei der Ausübung von Kritik darf durchaus erwartet werden.
    >
    >>Das verunsichert mich total, heute bin ich sogar statt links, rechts abgebogen.
    >
    >Das ist leider ein ganz klassischer Fehler ;)
    >
    >>Ich werde ihn am Montag konkret darauf ansprechen, schließlich bin ich erwachsen ;-),
    >
    >Unbedingt! :)
    >
    >> ... aber ich denke, der ist halt so wie er ist und wird sich bestimmt nicht ändern.
    >
    >Naja, dass Dein FL sozusagen von jetzt auf gleich zu einem anderen Stil wechselt, ist in der Tat eher unwahrscheinlich ;) Aber trotzdem würde ich erst das Gespräch suchen. Wenn er nur halbwegs eine Antenne für so etwas wie ein förderndes Lern- und Lehrklima hat, dann wird er zumindest versuchen zu verstehen und auf Deine Bedürfnisse einzugehen. Wenn nicht, ...
    >
    >> ... Oder einfach nicht lange fackeln und direkt den Lehrer wechseln?
    >
    >... kannst Du das immer noch tun.
    >
    >Viel Erfolg und viel Glück! :)
    >
    >Laila
    >
    >[1] http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Feedback.shtml

    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

    was laila da schreibt kann ich nur voll unterstützen weil es ja in den schulen so gelehrt wird.
    also alles die schöne theorie.
    die praxis in der fahrschule sieht leider anders aus, und

    Auf den Beitrag antworten

  • Thema
    Re: Re: Re: Fahrlehrerwechsel, das leidige Thema
    Autor
      Marie36
      schrieb am Freitag, 4. November 2005
    Text
    Hi Holger,

    nicht, dass wir uns falsch verstehen. Mir geht es nicht darum, schnell schnell und superbillig den Führerschein zu machen.

    Ich möchte nur nicht für meine Fehler angemoppert werden. Da ich dadurch noch unsicherer werde und kein Vertrauen in meine Fahrkünste entwickeln kann.

    Ab und an ein kleines Signal, was den persönlichen Leistungsstand angeht, wäre außerdem auch nicht schlecht.

    Danke euch

    Marie

    Auf den Beitrag antworten

  • Thema
    Re: Re: Re: Re: Fahrlehrerwechsel, das leidige Thema
    Autor
      Holger
      schrieb am Freitag, 4. November 2005
    Text
    >Hi Holger,
    >
    >nicht, dass wir uns falsch verstehen. Mir geht es nicht darum, schnell schnell und superbillig den Führerschein zu machen.
    >
    >Ich möchte nur nicht für meine Fehler angemoppert werden. Da ich dadurch noch unsicherer werde und kein Vertrauen in meine Fahrkünste entwickeln kann.
    >
    >Ab und an ein kleines Signal, was den persönlichen Leistungsstand angeht, wäre außerdem auch nicht schlecht.
    >
    >Danke euch
    >
    >Marie

    üüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü

    hi marie,
    war, wie gesagt, nix gegen dich. hab ja auch verständniss für fs wenn er wenig zahlen will, würde ich ja auch nict anders machen.
    aber wenn du zeit und geld hast, warum sagst du deinem fl nicht das er etwas langsamer machen soll ?
    meine vermutung kam auch von meinem normalen "fl denken" = schnell, wenig stunden, billig. das ist erstmal so die standart denkart von fl, schön wenn es anders ist.

    du kannst deinen fl mal nach dem curricularem leitfaden fragen, dazu gibt es eine diagrammkarte in der alle tätigkeiten/fortschritte des fs eingetragen werden. dann hast du einen permanenten leistungsüberblick. und das mit dem loben kommt schon noch, spätestens nach bestanderer prüfung ;-)

    holger

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  • Thema
    Re: Fahrlehrerwechsel, das leidige Thema
    Autor
      Suzi-Biker
      schrieb am Freitag, 4. November 2005
    Text
    Hallo Marie,
    vielleicht versuchst Du es mal auf die Art und Weise, dass Du Deinem FL sagst, z.B. "ich glaube da und da war es noch nicht so i. O., dies oder jenes könnte ich vielleicht noch verbessern ??" Klingt zwar nach bla, bla, bla manchmal hilfts aber. Wenn ich mit mir nicht so zufrieden war, habe ich auch versucht die Fehler zu analysieren. Oft habe ich auch gemerkt, dass es an meiner momentanen Stimmung hing, wie was gelaufen ist. Z.B Fahrstunden während der Arbeitszeit waren oft "stressig". Mal drüber nachdenken.
    Gruss Suzi Biker

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  • Thema
    Re: Fahrlehrerwechsel, das leidige Thema
    Autor
      Wolf Larsen
      schrieb am Dienstag, 8. November 2005
    Text
    Bin 28 und mache den FS. Den Fahrlehrer wechseln würde ich nicht. Da kommst Du vom Regen in die Traufe. Ich meine, die stammen alle aus dem selben Loch. Mal etwas netter, mal etwas schroffer. Mich nervt es auch, wenn einer neben dir sitzt und immer was plappert. Ich weiß, wenn ich einen Fehler gemacht habe. So schalte ich auf Durchzug und filtere nur die wichtigen Sachen raus. Als Fahrschüler ist man sowieso ne arme Sau, da muss man nicht noch dumme Bundeswehr-Sprüche hören. Der Fahrlehrer ist ganz klar im Vorteil. Man muss den Fahrschüler nicht ins offene Messer laufen lassen. Wird aber oft gemacht und dann im herrischen Ton rumgepoltert. Ich habe meinem FL schon bei der Einschreibung gesagt, wennn er meckert, halte ich an und steige aus. Ich bin sein Kunde, nicht er meiner. Ich verlange nur ein wenig "fetten" Respekt :-) Ausserdem sieht man sich immer zweimal im Leben. Und es wäre schade, wenn er irgendwann mal stolpert und hinfällt...

    Wolf

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